Anzug-Guide

Der Schnitt beim Anzug

Anzug: Das ist der richtige Schnitt

Viele Faktoren machen einen Anzug aus: die Qualität des Stoffes, die Verarbeitung, die Farbe, das Muster – doch die wichtigste Grundlage für den Anzug bildet der Schnitt.

Der Schnitt ist quasi das Skelett des Anzugs. Der Schnitt ist für den gesamten Look des Anzuges genauso verantwortlich, wie Farbe und Muster. Je nach Schnitt wirkt ein Anzug lässig, elegant oder klassisch. MYBESTBRANDS erklärt die Unterschiede zwischen den drei Grundformen bei Anzügen: Dem amerikanischen oder deutschen Schnitt, dem englischen Schnitt und den italienischen Schnitt.

Der italienische Schnitt

Viva Italia! Wenn es um Mode geht, sind die Italiener immer ganz weit vorne. Italienische Designer prägen die internationale Mode seit Jahrzehnten und ein Italiener sieht immer gut aus, trotz 30 Grad im Schatten.

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Ob Mailänder Manager mit hellblauem Hemd und dicker Uhr oder sizilianischer Kleinganove in Fake-Designer-Jeans auf der Vespa. Italienische Männer sind meistens aufwendig gestylt und legen viel Wert auf ihre Garderobe. Selbst katholische Priester kombinieren zur langen schwarzen Soutane eine Designer-Sonnenbrille und teure Schuhe und sehen damit unanständig gut aus. 

Anzüge im italienischen Schnitt folgen dieser Losung: sie machen was her. Tendenziell sind sie sehr schmal geschnitten und tailliert, einzig die Schultern werden betont und wirken leicht kastig. Das Material ist fein, die Verarbeitung setzt auf Leichtigkeit und sorgt für einen leicht fließenden, stylischen Look. Der italienische Schnitt sorgt für einen unbeschwerten und dennoch höchst eleganten Look, der seinen Träger immer und überall gut aussehen lässt, von morgens bis abends. Wer auch im Anzug ein bisschen Dolce Vita leben will und sich gerne stylt, dem könnten die Anzüge italienischer Designer, wie zum Beispiel Ermenegildo Zegna oder Giorgio Armani besonders gut gefallen.

Der amerikanische oder deutsche Schnitt

Die Amerikaner und die Deutschen setzen bei ihren Anzügen vor allem auf Komfort und Lässigkeit. Der Anzug ist eher weit geschnitten, sowohl beim Jackett als auch bei der Hose.

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Böse Zungen erkennen Ähnlichkeiten mit einem klassischen Pyjama. Fans des amerikanischen Schnitts empfinden die Passform vor allem als äußerst angenehm zu tragen, da das gerade geschnittene Sakko und die weiteren Hosenbeine viel Bewegungsfreiheit bieten. In einem amerikanischen Anzug kann man in Casablanca lässig an der Bar stehen, in Hollywood im Regen tanzen oder in Miami Drogendealer verhaften. Der amerikanische Anzug macht alles mit und sieht immer cool aus. Das begeisterte die Deutschen, die nach dem zweiten Weltkrieg vor allem amerikanisches Kino zu sehen bekamen so sehr, dass der neue deutsche Anzug sich 1:1 an seinem coolen Vorbild aus Übersee orientierte.

Ein guter deutscher Anzug garantiert einen sportlich lässigen Look ohne den Verzicht auf Eleganz. Typische Vertreter dieses Looks sind, neben Ocean's Eleven nach einem gelungenen Coup, die oftmals sehr gut gekleideten Trainer und Präsidenten international erfolgreicher Fußballvereine. Ob super sportlich oder gemütlich, mit ein paar Kilos mehr auf den Rippen: Männer, die sich in Shorts und T-Shirt am wohlsten fühlen und sich in Hemd, Krawatte und Anzug schnell eingezwängt fühlen, sollten sich bei einem Anzugkauf zuerst bei den lässigeren amerikanischen und deutschen Modellen umsehen, zum Beispiel bei den Anzügen von Hugo Boss oder Tommy Hilfiger.

Lässige Anzüge im amerikanischen oder deutschen Schnitt

Der englische Schnitt

Burberry Anzug

Ein Anzug im englischen Cut macht seinen Träger zum sprichwörtlichen Gentleman. Der Schnitt ist körpernah aber nie eng, die Silhouette ist schmal und gerade, das Ziel ist, den Träger groß und schlank und mit tadelloser Haltung zu zeigen. mehr lesen

Der aufwendige Innenaufbau mit diversen Lagen macht das Sakko etwas fester im Griff und starrer in der Form, doch dafür bleibt diese Form auch erhalten, wenn man zum Beispiel ein paar Stunden im Auto, Zug oder Flugzeug sitzt. Kaum steht man auf, zeigen weder Sakko noch Hose irgendwelche Falten und alles sitzt tadellos. Haltung bewahren ist nicht nur für den englischen Gentleman sondern auch für seinen Anzug oberstes Gebot. Typisch britisch wirkt er auf den ersten Blick etwas steif, lässt aber seinen Träger in jeder Situation und bei jedem Wetter hervorragend aussehen.

Auf den zweiten Blick verrät der Engländer den Dandy, der in ihm steckt. Ein ochsenblutrotes Futter ist bei einem schwarzen englischen Anzug nicht ungewöhnlich, ein navyblaues Modell überrascht in seinem Inneren gerne auch mal mit leuchtendem Lila. Den klassischen, etwas konservativ wirkenden Anzug ergänzen Kenner und Könner deshalb gern auch mit Krawatten und Einstecktüchern in atemberaubenden Farbkombination. Das teure Hemd darf, abgesehen vom weißen Kragen und der weißen Manschette, auch mal etwas breitere Streifen in Lindgrün oder Fliederfarben haben.

Mit dezenteren Partnern kombiniert, verleiht ein englischer Anzug seinem Träger Souveränität und Klasse, ideal für alle, die sich im Anzug wohlfühlen und auch sonst eher zeitlose, klassische Looks stehen, und sich weniger für die aktuelle Mode und gerade angesagte Labels begeistern. Neben James Bond zu Zeiten von Sean Connery und Roger Moore sind die britischen Prinzen – Charles, William und Harry – große Fans englischer Schneiderkunst und zeigen, wie gut Mann in einem englischen Anzug aussehen kann. Wer sich zum Gentleman geboren fühlt und den kühlen Brit-Style mag, findet seinen neuen Anzug zum Beispiel bei Burberry.

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