Woher bekommt ein Stylingprofi wie Sue Giers seine Inspirationen? Und wie bleibt sie trotz der vielen Reisen fest verwurzelt? MYBESTBRANDS hat sie es im Interview verraten.
Immer. Wenn man keine Ziele mehr hat, dann wird das Leben traurig. Ich möchte einfach selbstbestimmt und gut leben. Für mich ist der Weg das Ziel, ich übe immer wieder aufs Neue mir die Zeit für meine beruflichen und privaten Aktivitäten gut einzuteilen. Wenn es gelingt, kann ich mich sehr darüber freuen, daraus wächst dann Energie für Neues ...
Ja – ich gehe Laufen, egal wo ich bin. Ich habe immer einen kleinen Sack mit meinen Laufsachen dabei. Ich finde es natürlich besonders aufregend in einer fremden Stadt zu laufen, das inspiriert mich. Und dann natürlich immer die kleinen Fotos von meiner Familie aufzustellen und mit ihnen zu chatten. Wenn ich es irgendwie vermeiden kann, wohne ich nicht in Hotels. Ich versuche privat zu wohnen - dann fühle ich mich nicht als Tourist, sondern integriert in den Freundeskreis und in das Leben.
Nun ja, die Kinder sind ja auch Teil von mir - und mein Spiegelbild. Mir ist wichtig, dass sie vor allem ihre Talente ausleben können, dass sie erkannt und gefördert werden. Dass sie so sein dürfen wie sie sind und sich frei entfalten können. Ich hoffe sehr, dass wir es auch schaffen, Ihnen das richtige Wertekorsett zu vermitteln, wichtig sind mir Attribute wie bescheiden zu sein und mitfühlend mit anderen, die weniger haben.
Diese Frage beschäftigt mich immer - das ist der Grund, warum Mode überhaupt so interessant für mich ist. Inspiration kann ein alter italienischer Film mit Senta Berger sein genauso wie ein verwunschener Ort, eine Fotografie oder ein Gespräch; vielleicht eine Szene in einem Lokal, die ich mitschneide. Aber es sind auch Zeitschriften oder auch Instagram Feeds. Heute zum Beispiel war ein Foto von Jürgen Teller mein Mood of the day – ich fühlte mich genauso wie sein an der Säule sitzendes Mädchen.
Manchmal versuche ich es ganz konzeptionell – von den Schuhen weg nach oben, aber das klappt nicht immer. Manchmal habe ich morgens beim Laufen eine Vorstellung davon was ich anziehen möchte und dann greife ich doch zu etwas ganz anderem. Es ist mehr Gefühl als Konzept, Konzepte langweilen mich schnell.
Joggen – und mit meinen Kindern kuscheln.
Natürlich die Geburt meiner Kinder. Auch die Einstellung meiner Sendung Max TV, bei der ich Chefreporterin war. Die Entscheidung, jetzt nicht nochmal eine Senderkarriere anzufangen, sondern diesem Hobby Mode nachzugehen.
Ich bin auf jeden Fall ungeduldig, da arbeite ich gerade dran. Und ich habe einen Schuhtick.
Auf 5 komme ich da gar nicht! Meine Lieblingsjeans von Vetements – die formt sich ja meinem Körper an. Vor zwei Wochen habe ich für ein Fotoshooting dem Team von SoSUE meinen kompletten Kleiderschrank geöffnet. Wir hatten sehr viel Spaß, sogar für Knuth, unserem Mann im Team, war etwas dabei. Ich hänge an meinen Sachen, bin jedoch großzügig, wenn Freundinnen oder meine Töchter etwas leihen wollen (...) Hauptsache die Teile kommen zurück. Kleider sind manchmal flüchtig wie Bücher ...
Sag niemals nie. Früher hätte ich natürlich Chanel gesagt, aber inzwischen trage ich auch eine Chanel-Tasche. Ich meide Styles, in denen ich mich verkleidet fühle, zum Beispiel bauchfrei oder Cut-outs. Das Thema DYA (Dress Your Age) ist interessant, man sollte sich von seinen Töchtern unterscheiden, oder?
Früher war es mal „obnoxious“ (exaltiert). Zurzeit mag ich den Spruch: „Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.“
Also auf jeden Fall Cat Stevens … oder Bob Dylan. Ich mag auch Justin Bieber ganz gern und Fiona Apple, so eine zornige junge Frau, die singt auch über Frauen, die Liebe und das Leben, die hör ich auch wahnsinnig gern.
Gute Frage… ich gehe einfach sehr gern in Paris in diese kleinen Boutiquen im Marais. Mich beeindruckt es, wenn in den Läden noch echte Persönlichkeiten stehen, denn bei all dem Konzeptionellen und den modernen Looks muss auch trotzdem alles von Herz, vom Gefühl, vom Authentischen getragen werden.
Ich weine ständig ehrlich gesagt, auch bei kitschigen Filmen. Aber zum letzten Mal bei einem schönen Sonnenuntergang auf Ibiza vor zwei Wochen.
Am Liebsten bei Steve Jobs, aber das geht ja nicht mehr. Alternativ bei einem Goldschmied, etwas Handwerkliches. Ich glaube, es ist ganz gut sich mal im Kleinteiligen aufzuhalten.
Weil Mode – neben dem nicht Greifbaren – eine Form der Kommunikation zwischen Menschen ist. Das ist eine Sprache wie andere Dinge auch und hat nichts mit Oberflächlichkeit zu tun. Mode schläft nie – auch das finde ich spannend, sie entwickelt sich immer weiter.
Als ich auf einer Hochzeit dasselbe Kleid wie die Besitzerin eines bekannten Hamburger Modegeschäftes trug und sie fragte, ob sie das Kleid auch bei Theresa in München gekauft habe. Daraufhin meinte sie ‘Nein, natürlich nicht, das habe ich selbstverständlich aus meinem Laden’. Das war mir furchtbar peinlich - da war ich allerdings noch jünger und unsicherer, heute würde ich da wahrscheinlich strahlender drüber weggehen.
Ja - meine Töchter und mein Sohn. Die wühlen sich beim Versteckspielen dann auch mal ganz gern durch die Kleiderberge.
Oh ja – zum Beispiel ein altrosa Breitcord-Overall, der trägt schon ganz schön auf und ist ganz schön auffällig. Deshalb hängt er auch noch ungetragen im Schrank.
Ein Prada-Kostüm während der Filmfestspiele in Venedig. Ein Tweedrock mit einem Top drüber, wahnsinnig warm im Sommer. Aber ich dachte, das passt dann auch gleich für den Winter.
So eine alte Nolita-Jeans, mit Amerika-Flagge und Pailletten auf dem Hintern. Mit der habe ich damals meinen Mann kennengelernt – als er mir hinterher sah, dachte ich, der findet das jetzt bestimmt ganz toll. Dabei dachte er genau das Gegenteil.
Naja, ne Jeans natürlich. Dann trage ich gerade gerne Loafers von Gucci, ein schönes James Perse T-Shirt.
Oh ja, sogar sehr realistische! Gleich nächste Woche (Anfang November 2016, Anm. d. Red.) werde ich endlich mit meinem eigenen Blog SoSUE live gehen. Auf meinen Reisen um die ganze Welt hatte ich den direkten Draht zu Designern, Kreativen und somit einen exklusiven Einblick in das bunte Treiben der Modewelt. Mit SoSUE möchte ich gerne meine Erkenntnisse daraus ausdrücken. Natürlich biete ich auf meinem Blog neben der SoSUE Kollektion auch Dinge aus den Bereich Mode, Interior und Lifestyle an. Ich bin auf jeden Fall stolz auf mein neues Baby!
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Wir wollen ganz besondere Charaktere vorstellen, die im Zusammenhang mit Mode stehen. Dafür ist MYBESTBRANDS in den Modehauptstädten unterwegs, um spannende Menschen zu treffen und die Lifestories interessanter Persönlichkeiten aufzudecken.
Denn auch Brands sind nicht gesichtslos, sondern werden durch die Menschen geprägt, die ihre Ideen und Visionen durch den Brand darstellen. Vorgestellt werden Menschen, keine Köpfe. Typen mit Charakter, die wirklich etwas zu erzählen und bedeutenden Einfluss auf die Welt der Mode haben. Deren Leben einen oder sogar mehrere Wendepunkte aufweisen.