Wie funktioniert eine Capsule Wardrobe? MYBESTBRANDS erklärt, was auf jede Capsule-Wardrobe-Liste muss, gibt hilfreiche Tipps und eine Anleitung, wie man sie in ein paar Schritten selbst erstellt.
Eine Capsule Wardrobe, zu deutsch "Kapselgarderobe", ist eine minimalistische Garderobe, die aus nur wenigen, ausgesuchten Kleidungsstücken besteht, die sich so gut untereinander kombinieren lassen, dass man mit ihnen für jeden Anlass das richtige Outfit zaubern kann. Je nach Jahreszeit können einzelne Stücke die Basis-Garderobe ergänzen oder Teile gegen andere ausgetauscht werden.
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Kombinierfähigkeiten
Damit sind nicht die berühmten Schlussfolgerungen eines Sherlock Holmes gemeint, sondern wie gut sich die einzelnen Kleidungsstücke miteinander kombinieren lassen. Jede Capsule Wardrobe braucht einen roten Faden, der sich durchzieht: Ein stimmiges Farbkonzept und ein erkennbarer Stil sind essenziell, ganz gleich ob der Schwerpunkt auf minimalistisch und zeitlos, sportlich und lässig oder extravagant und eklektisch liegt.
Farben
Ein gutes Farbkonzept ist ein entscheidender Faktor, ob eine Capsule Wardrobe funktioniert oder nicht. Nur wenn Farben gewählt werden, die sich problemlos untereinander kombinieren lassen, erreicht man eine große Auswahl unterschiedlicher Outfits. Vertragen sich die Farben oder Muster nicht, dann schränkt das die Kombinationsmöglichkeiten enorm ein, und limitiert die Anzahl der möglichen Looks.
Außenseiter
Es gibt Stücke, die nicht zur Capsule Wardrobe zählen. Das sind in erster Linie Basics wie Unterwäsche und Strümpfe, aber auch reine Sportbekleidung wird meist nicht mitgezählt. Viele sehen auch Accessoires separat von der Capsule Wardrobe, ganz gleich ob es sich um saisonale Must haves wie Mütze und Schal handelt, oder optionale Extras wie Schmuck und Sonnenbrillen. Oft werden auch die Basics für verschiedene Jahreszeiten ausgenommen, etwa Winterjacken oder Bikinis, genauso wie besondere Kleidungsstücke, z.B. Abendkleid oder Cocktailkleid.
Feste Größe
Für eine echte Capsule Wardrobe wird im Vorhinein eine fixe Anzahl an Kleidungsstücken festgelegt, die nicht überschritten wird. Bei Neuanschaffungen wird entsprechend ein anderes Stück aussortiert. Doch wie viele Teile sollten das sein? Um die nächsten Schritte ein wenig leichter zu machen, haben wir eine Liste mit 30 Essentials erstellt, die in keiner Capsule Wardrobe fehlen sollten:
Ärmelloses Top
Schickes Top
Weißes T-Shirt
Schwarzer Rollkragenpullover
Einfarbige Hemdbluse
Strickjacke
Blue Jeans
Formelle Hose
Bequeme Shorts
Rock
Das kleine Schwarze
Sommerkleid
Festliches Kleid
Eleganter Blazer
Jeansjacke oder Blouson
Trenchcoat
Warme Winterjacke
Sneaker
Elegante Pumps oder Ballerinas
Sandalen
Flip-Flops oder Slides
Winterstiefel
Kleine Tasche
Große Tasche
Gürtel
Sonnenbrille
Mütze
Schal
Handschuhe
Badeanzug oder Bikini
Ein ärmelloses Top ist in Kombination mit Shorts oder Rock ideal für richtig heiße Tage. Ein schickeres Oberteil, wie ein Glitzertop oder ein Seidentop mit Dekolleté, ist ein Abend-Essential, das sich im Zusammenspiel mit Jeans, Rock oder Stoffhose für unterschiedliche Abendveranstaltungen stylen lässt. Ein weißes T-Shirt ist ein Allrounder für die Freizeit, lässt sich aber auch unter einem Blazer für ein Casual Smart Outfit tragen. Eine Hemdbluse, ein schwarzer Rollkragenpullover und eine Strickjacke sind Essentials für die kühleren Tage.
Eine Jeans ist wie das weiße T-Shirt ein Must-have für die Freizeit, das sich zudem für jede Saison stylen lässt. Eine elegante Hose ist mit Bluse und Blazer ideal für Job-Termine und andere formelle Anlässe. Shorts sind ein Sommer-Muss und ein einfarbiger Midirock bietet unzählige Kombinationen für das ganze Jahr.
Das kleine Schwarze darf in keiner Garderobe fehlen, genauso wie ein komfortables Sommerkleid. Tipp: Ein festliches Kleid ist ebenfalls ein gutes Essential - wer will schon eine Party verpassen, weil das richtige Kleid fehlt?
Der Blazer ist eine Wunderwaffe, die jedem Outfit eine Portion Seriosität verleiht und selbst Jeans oder Shorts elegant wirken lässt. Eine legere Jacke, z.B. eine Jeansjacke oder ein Blouson, ist ein Muss in der Übergangszeit, lässt sich aber auch im Layering mit zwei weiteren Outerwear-Pieces für die kalte Jahreszeit tragen: dem Trenchcoat und der dicken Winterjacke. Diese sollte unbedingt richtig warm sein und auch vor Wind und Nässe schützen, könnte also auch ein Parka oder ein Daunenmantel sein.
Definitiv unverzichtbar sind ein Paar komfortable Sneaker. Etwas eleganter wirken Stiefeletten, an kalten Tagen sind sie stilvoller Ersatz für schwarze Pumps oder Ballerinas für formellere Anlässe. Dicke Boots für den Winter sowie Sandalen und Flip-Flops für den Sommer oder den Urlaub im Süden sind ebenfalls wichtige Pieces.
Hier liegt der Fokus definitiv auf Praktikabilität. Eine große Tasche für Erledigungen oder als Flugbegleiterin, und eine kleine Tasche für den Abend oder um Essentials für den Tag zu verstauen, sind definitiv ein Muss, genauso wie eine stilvolle Sonnenbrille und ein schlichter, versatiler Gürtel, der sich in der Jeans genauso gut macht wie im Business-Look oder über dem Sommerkleid. Zur Erinnerung: Nicht alle zählen Accessoires mit, oft werden sie separat von der Capsule Warderobe gesehen, dann sind ein paar Stücke mehr natürlich auch erlaubt.
Die Capsule Wardrobe wird für jede Saison angepasst. So ist im Winter neben der warmen Winterjacke oft auch ein schicker Wintermantel im Einsatz, genauso wie saisonale Extras: Mütze, Schal und Handschuhe. Für die Sommer-Garderobe wiederum sind neben der Sonnenbrille auch ein Badeanzug oder Bikini ein Muss, und ein Sonnenhut ist eine praktische Ergänzung.
1. Die Anzahl der Kleidungsstücke festlegen
Es hilft tatsächlich, wenn Sie sich gleich zu Beginn auf eine bestimmte Anzahl an Stücken festlegen.
2. Persönliche Capsule Wardrobe Liste erstellen
Es gibt ein paar Basics, die man für seinen Alltag unbedingt braucht. Überlegen Sie sich, welche Kleidung Sie für die Arbeit brauchen, diese Stücke sind unverzichtbar. Auch für das Wochenende gibt es ein paar Must-haves, fragen Sie sich, was Sie zum Beispiel am Wochenende am liebsten tragen. Schreiben Sie diese Stücke auf eine Liste.
3. Spontane Capsule Garderobe zusammenstellen
Am besten beginnt man diesen Schritt mit den Lieblingsteilen im Kleiderschrank, also den Stücken, die man am liebsten und am häufigsten trägt. Diese Kleidungsstücke verbinden meist mehrere essenzielle Faktoren: Sie sind bequem, entsprechen dem eigenen Stil, sind in einer Lieblingsfarbe und/oder lassen sich einfach kombinieren.
4. Test-Outfits kombinieren
Testen Sie aus, wie gut Ihre Auswahl für Ihren Alltag funktionieren würde: Wie viele Büro-Outfits lassen sich stylen? Haben Sie genug Freizeitmode für eine Woche Urlaub? Wie sieht es mit Abend-Looks aus?
5. Liste anpassen
Gestalten Sie Ihre Garderobe so, dass Sie für alle Anlässe gewappnet sind und dann zählen Sie noch einmal durch. Kommen Sie auf die Zahl, die Sie sich zu Beginn als Ziel gesetzt haben? Liegen Sie darüber? Falls ja, worauf könnten Sie verzichten? Editieren Sie ein letztes Mal Ihre Garderobe und was danach übrig bleibt, ist Ihre persönliche Capsule Wardrobe.
6. Kleiderschrank aussortieren und aufräumen
Damit Sie sich auf Ihre neue Capsule Wardrobe konzentrieren können, sollten Sie alles andere aus Ihrem Kleiderschrank verbannen, oder die Teile zumindest kompakt zusammengefaltet in einen separaten Bereich verlegen. Unser Tipp: Das ist eine gute Gelegenheit, um in Ihrem Kleiderschrank gleich ordentlich auszusortieren und zu reduzieren, und Kleidung, die Sie nicht mehr tragen, zu verschenken oder zu spenden.
Das Konzept der Capsule Wardrobe hat viele Vorteile: Im Kleiderschrank ist plötzlich viel mehr Platz und alles lässt sich leicht finden. Auch an hektischen Tagen, wenn morgens alles schnell gehen muss, ist die kleine Kleiderauswahl von Vorteil, genauso wie beim Koffer packen für Reisen. Durch die bewusste Reduzierung auf nur wenige Stücke bekommen die einzelnen Teile mehr Bedeutung und man wertschätzt jedes Kleidungsstück umso mehr. Die berühmte Frage von Marie Kondo: "Macht mich dieses Stück glücklich?" wird folglich bei einer Capsule Wardrobe also viel häufiger mit "Ja!" beantwortet, als bei einem vollgestopften Kleiderschrank voller Fehlkäufe, die man nie trägt.
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