Androgynie ist ein Konzept, das die traditionellen Aspekte des Mannes mit den traditionellen Merkmalen der Frau verbindet, um eine Verschmelzung der beiden zu erreichen - diese Labels machen es vor.
Lange Zeit war die Trennung in der Mode glasklar – Damen- und Herrenkollektionen wurden getrennt gezeigt, viele Schnitte galten als typisch „maskulin“, andere als typisch „feminin“ und viele Bekleidungsartikel waren – je nach Zeit und Kultur - nur für eines der Geschlechter vorgesehen, wobei ein prominentes Beispiel dabei der Rock bietet, der in der westlichen Kultur der heutigen Zeit größtenteils nur für Frauen akzeptiert wird.
Androgyne Mode – sprich, Mode, die konventionelle Geschlechterrollen und -stereotypen durchbricht oder gar ignoriert, bietet den TrägerInnen eine neue Freiheit. Queere und Transmenschen haben die gängigen Geschlechternormen schon seit Jahrzehnten unterwandert, langsam aber sicher findet die Non-Konformität auch in der Mainstream-Mode seinen Platz. Die Grenze zwischen Herren- und Damenmode verschwimmt dabei immer mehr und bietet die Möglichkeit, sich mehr nach Laune, weniger nach Geschlechtsidentität, zu kleiden. Der Tomboy-Style ist hier nur ein Beispiel von vielen.
Entdecken Sie hier die fünf beliebtesten Luxusmode-Brands, die androgyne Mode neu definieren.
Loverboy ist die Kreation von Charles Jeffrey, einem jungen schottischen Genderqueer-Modedesigner. Er lässt sich dabei durch das „No Rules“-Mantra des Punk leiten und sieht das Label als einen „Raum, in dem man nicht weiß, was man tut, aber von niemanden aufgehalten wird.“ Theatralisch und avantgardistisch im Design ignoriert Charles Jeffrey Loverboy Geschlechterstereotypen und -konformitäten, was in einer unverkennbaren Ästhetik resultiert.
Bekannt vor allem durch die ikonische Tasche fokussiert sich Teflar auf genderless, all-inclusive Mode. Nach dem Motto „not for you – for everyone” kreiert das Label Schuhe, Strickware und lässige Pufferjacken für alle, unabhängig vom Geschlecht oder Größe. Diese Einstellung verfolgte der Gründer Telfar Clemens schon lange bevor es von der Modeindustrie zu einem Trend erklärt wurde und gilt somit als einer der ersten Designer, die Androgynität zum Grundsatz der Kollektionen erklärt haben.
Gegründet vom Design-Duo Mike Eckhaus und Zoe Latta setzt das Label Eckhaus Latta auf Gender-Fluid-Mode. In den Designs sowie im Marketing wird dabei bewusst auf Inklusion geachtet. Zoe Latta beschreibt die Strategie als „befreit von Branding- oder Marketingmechanismen, die den Menschen das Gefühl geben, klein zu sein.“ Weiterhin führt sie aus: „Wir möchten eine Alternative anbieten - sei es in Bezug auf das Selbstbild, das Körperbild, das Geschlechtsspektrum, die Identität oder die Hautfarbe.“
Das „Gender-Free“-Modelabel Wales Bonner wurde 2014 von der britischen Designerin Grace Wales Bonner, einer Central St. Martins Alumni, ins Leben gerufen. Sie selbst sagt über ihre Kollektionen, dass sie sie als etwas Einheitliches betrachtet, statt sie nach Herren- und Damenmode aufzuteilen. Die Designperspektiven, die Wales Bonner dabei einnimmt, ziehen ihre Inspirationen vor allem aus der Kultur – Literatur, Musik und Geschichte, gemischt aus europäischen und afro-atlantischen Regionen zeichnen sich in den luxuriösen Kollektionen aus.
Die Designerin Emily Adams Bode war die erste Frau, die eine Kollektion bei der Men’s New York Fashion Week präsentierte und dabei den Weg für Frauen in der Herrenmodewelt ebnete. Bode bezeichnet sich dabei als androgynes Label, welches als Luxus-Herrenmode vermarket wird. Die Designerin strebt dabei bewusst danach, Herrendesigns mit traditionell femininen Techniken wie Flicken und Stickereien zu kreieren, was letztlich zu einem coolen, androgynen Look resultiert.
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