Wer als unbeschriebenes Blatt seinen ersten Auftrag gleich von der „Vogue“ erhält, für den ist eine großartige Karriere doch eigentlich vorprogrammiert. Der Münchner Illustratorin Kera Till ist das passiert – mit ihren genialen Zeichnungen verschönert sie seit ihrem Anfangs-Coup die visuellen Elemente von weltberühmten Traditionshäusern wie Hermès, Ladurée oder dem Bayerischen Hof und lebt dank einer richtigen Entscheidung ihren Lebenstraum.
Als ich mein Praktikum bei Net-A-Porter gemacht habe, hat mich die Art Direktorin ermutigt, meine Skizzen professionell aufzubereiten und mir geraten, ein richtiges Portfolio aufzustellen. Dieser Tipp hat meine Karriere ins Rollen gebracht! Ich hatte bis dahin einfach nur ein kleines Skizzenbuch.
Ja, diese Zeit war entscheidend, weil ich den Mut gefasst habe, das professionelle Illustrieren auszuprobieren. Die „amerikanische“ Stimmung bei Net-A-Porter, bei der vor allem auf die Verkaufszahlen und somit auf den Erfolg geschaut wird, hat mich extrem motiviert: Auch wenn ich nur eine kleine Praktikantin war und man diese Stimmung natürlich auch kritisch sehen muss, hat mich die Arbeit in einem erfolgreichen Unternehmen sehr inspiriert. Das hat mich so sehr angesteckt, dass ich mir diesen Traum auch erfüllen wollte!
Ich glaube mich hat es geprägt, in was für einem Umfeld ich aufgewachsen bin. Um mich herum waren sehr viele Bücher, viel Papier und kreative Leute.
Mit Anfang 20 wusste ich noch nicht, dass man auch hauptberuflich als Illustratorin arbeiten kann, schon gar nicht im Bereich Lifestyle, Beauty und Mode. Das Illustrieren war da nicht mehr so präsent wie es bereits in den 50ern gewesen ist und wie es jetzt wieder ist. Mich hat mein Studium interessiert, aber gegen Ende war mir schon klar, dass mein beruflicher Weg mich zum Illustrieren führt.
Ich wollte mein Englisch verbessern, das im Gegensatz zu meinen Freunden nicht so gut war. Dafür wollte ich unbedingt nach London. Damals habe ich noch nicht als Illustratorin gearbeitet, sondern habe mitten im Studium gesteckt. 2004 gab es online noch nicht so viele Modeseiten, Net-A-Porter hab ich mir immer angeguckt. Da hab ich gesehen, dass sie eine Assistentin für das Londoner Studio suchen. Dort wurde ich ja auch ermutigt, das mit den Illustrationen mal auszuprobieren.
Aufzustehen, mir einen Kaffee zu machen und dann wieder zurück ins Bett zu gehen. Dort beantworte ich die ersten Mails und plane den Tagesablauf.
Ich habe mein Handy die ganze Zeit in der Hand und muss mir alles aufschreiben. Bestimmt denken manche, ich sei verrückt, wenn ich mir endlose To-do-Listen mache. Ich google auch immer permanent, wie man diese Listen am besten machen kann: Alles aufschreiben und dann erledigen, oder alles, was unter zwei Minuten dauert, sofort erledigen und den Rest aufschrieben.
Oh ja! Ich wäre wahnsinnig gerne strukturiert, werde es aber wahrscheinlich nie sein. Ich bewundere Menschen, die sehr früh aufstehen und ganz früh ganz viel erledigen. Ich kann wahnsinnig lange wach bleiben, aber so wirklich arbeiten kann ich dann nicht mehr. Da stelle ich mir lieber früh den Wecker und mache nachmittags ein Nickerchen.
Ich würde mir weniger Sorgen um die Zukunft machen.
Wenn ich vor anderen Leuten hinfalle, erst vor einer Woche in Hamburg ist mir das passiert. Ich falle oft hin!
Dottie Polka, mein alter Ego aus meinem Kinderbuch.
Was könnte ich da jetzt Lustiges sagen? Ich wäre gern sportlich!
Das ist von meinem Tagesablauf abhängig. Bis jetzt mache ich mir keine Gedanken, weil ich ja von zu Hause aus arbeite. Dann ziehe ich an was so rumliegt, blickdichte Strümpfe, darüber einen längeren Pullover, oder Rock und einen Pullover. Jeans finde ich immer so ungemütlich – das wird sich jetzt ändern, wenn ich ein Büro habe, dann ziehe ich vielleicht auch mal wieder eine Hose an. Sonst habe ich UGGs und Birkenstocks an. Es ist Jahre her, dass ich morgens aus dem Haus musste. Natürlich kommen Leute zu mir, und ich laufe dann nicht im Jogginganzug rum, ich schaue schon, dass es ok ist. Aber ich mache nicht so viel mit hohen Schuhen oder Makeup, aber das wird sich dann bestimmt ändern, wenn ich jeden Morgen ins Büro muss.
Handtaschen, die erste war die Mulberry oder eine Woolrich.
Ich bin wahrscheinlich immer etwas underdressed. Aber das ist mir lieber als overdressed.
Ich hab viele Jeans von meinem Vater, die schrecklich sind! Ich kann die nicht anziehen und habe sie einfach nur so in meinem Schrank. Für den Fall, dass ich mal anfangen sollte zu malen. Dann hängt da noch ein YSL-Mantel, ein dünner Sommermantel von einer Freundin von meinen Eltern. Und ein Pyjama von meiner Oma, den ich ganz toll finde.
Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Eigentlich hätte ich gern eine Uniform, die ich immer anziehen kann.
Sie verschlechtert sich. Ich mag es nicht so groß zu sein.
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Wir wollen ganz besondere Charaktere vorstellen, die im Zusammenhang mit Mode stehen. Dafür ist MYBESTBRANDS in den Modehauptstädten unterwegs, um spannende Menschen zu treffen und die Lifestories interessanter Persönlichkeiten aufzudecken.
Denn auch Brands sind nicht gesichtslos, sondern werden durch die Menschen geprägt, die ihre Ideen und Visionen durch den Brand darstellen. Vorgestellt werden Menschen, keine Köpfe. Typen mit Charakter, die wirklich etwas zu erzählen und bedeutenden Einfluss auf die Welt der Mode haben. Deren Leben einen oder sogar mehrere Wendepunkte aufweisen.